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Sommertörn 2007

Zeitraum: 2 Wochen im Mai/Juni 2007

Die Yacht: Aaltje, 9,50 m Länge OK, Durchfahrtshöhe < 2,50m, 2 - (4) Personen

Charter:  Yachtcharter Sneek

Wir fieberten dem 26. Mai 2007 entgegen: Es sollte wieder nach Friesland gehen. Wir hatten wie bereits im letzten Sommer die Aaltje gebucht, ein für zwei Personen ideal geeignetes Schiff mit 9,50m Länge.

Als wir um 9.30 Uhr dort ankamen, lag das Schiff bereits perfekt vorbereitet im Hafen, sodaß wir sofort mit dem Verstauen unserer Sachen beginnen konnten. Für Dusch- und Brückengeld, welches man hier und da braucht, hatten wir bereits auch gesorgt.

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Wir hatten bereits abgelegt, fuhren aus dem Hafen auf den Houkesloot, steuerten durchs Sneeker Meer auf dem Prinses Margriet Kanaal zum Bergumer Meer, wo wir Richtung Norden abbogen. Hier nahm der Schiffsverkehr ab und die Brücken wurden niedriger. Wir sahen nur noch traditionelle Schiffe, denn die Durchfahrtshöhe beträgt auf dieser Route nur 2,85m. An Zwaagwesteinde vorbei kamen wir ins Dokkumer diep, wo wir an einem Marrekrite-Steiger (gepflegte Anlegeplätze außerhalb der Häfen in der Natur) die warme Abendsonne genossen und übernachteten.

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Am nächsten Vormittag fuhren wir nur eine knappe Stunde in den Hafen von Kollum, einem schönen Kleinstädtchen, wo wir den ganzen Sonntag verbrachten und die Stadt besichtigten. Marion vertiefte ihre Niederländisch-Kenntnisse.

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Es war Pfingstmontag und wir bekamen im Norden Frieslands vom Pfingstreiseverkehr nichts mit. Also fuhren wir durchs Dokkumer Grootdiep Richtung Dokkum. Da jedoch durch die elfsteden-tour, einem Radrennen durch die elf traditionellen Städte Frieslands die bewegliche Brücke etwas länger geschlossen war, machten wir im Dokkumer Admiralitätshafen fest und schlenderten durch die Stadt, wo wir unseren Heißhunger mit Frikandeln stillten.

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Die Brücken waren wieder in Betrieb und wir fuhren durchs Dokkumer Ee, einem Fluß Richtung Leeuwarden und machten kurz vor der Stadt in der Nähe des Ortes Lekkum an der Marrekrite fest. Das Wetter war unbeständiger geworden und nach einem Anlegemannöver im Regen trockneten wir unsere Kleider über der Reling.

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Dann kam der “lange Dienstag”, es war der 29. Mai. Wir wollten eigentlich nach Harlingen und fuhren durch Leeuwarden über den Van Harinxma Kanaal auch dorthin. Von Hein, einem Segler, den wir in Kollum trafen, hatten wir erfahren, daß man am besten bis zur Seeschleuse fährt und dann unmittelbar vor der Schleuse links Richtung Jachthafen abbiegt. Die schmale Durchfahrt war durch eine Motorjacht versperrt und da wir keine ansprechende Anlegemöglichkeit fanden, beschlossen wir nach Franeker zurück zu fahren. Etwas vom Mißmut und der Unentschlossenheit geplagt fuhren wir über Franeker hinaus, um eine romantische Marrekrite zu suchen. Auf der Franekervaart, in die wir abbogen, fanden wir nichts Gemütliches und das Wetter war sehr unbeständig und windig. So fuhren wir zurück nach Leeuwarden, wo wir uns Mittwochs mit Erika und Bernd treffen wollten, die auch mit einer Jacht von Yachtcharter Sneek unterwegs waren. Wir machten in der Westerstadsgracht fest und waren ganz schön geschafft.

Als wir am Mittwoch wach wurden, schien die Sonne und es begann ein herrlicher, warmer Tag. Wir blieben den ganzen Tag in Leeuwarden, erkundeten die sehenswerte Stadt, genossen das warme Wetter und trafen nachmittags mit Erika, Bernd, Anita und Dirk zusammen, die seltsamerweise unbedingt einen Schraubendreher kaufen wollten (for insider). Es war ein fröhliches und herzliches Zusammentreffen, über das wir uns sehr freuten.

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Gepflegter Hafen mit nettem aufmerksamem Personal, insbesondere dem immer hilfsbereiten Bernhard, schönes Städchen, kurzum: Wir wollten nach Joure! Der Flecken war uns schon in den letzten zwei Jahren ans Herz gewachsen. Wir fuhren also von Leeuwarden dorthin und verbrachten dort zwei herrliche Tage. Wir waren erstaunt, dass es auch Jachten mit Hochzeitsschmuck gibt und freuten uns für das glückliche Paar.

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Nach zwei Tagen in der Stadt zog es uns in Richtung Süden, wir fuhren von Joure über den Oudeweg und Tjeukemeer durch Echtenerbrug und fanden einen Marrekrite-Steiger, an dem wir ein romantisches Wochende verbrachten.

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Montags darauf wollten wir nach Woudsend, wo wir im letzten Herbst einen schönen Tag mit Familie Bäcker aus Niederkassel verbrachten. Zurück über Echternerbrug und das südliche Tjeukemeer fuhren wir durch Sloten und das Slotermeer in den Jachthafen “de Rakken” ein, nachdem Roger zugegebenermaßen die mit roter Ampel belegte Brücke in Woudsend durchfahren hatte. Etwas befremdlich war der Zustand der sanitären Anlagen und die Ausstattung des Hafens mit Wasser und Landstrom, da haben die Leute in Joure eindeutig die Nase vorn! Sehenswert jedoch ist der Ort mit zwei im Betrieb befindlichen Windmühlen, netten Restaurants und guten Einkaufsmöglichkeiten.

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Weiter führte uns der Weg nach Bolsward, über das Heegermeer, Grote Gaastmeer, an Workum vorbei über Workumertrekvaart und ... schwups... die Brückenwärter haben Mittagspause; also machten wir in Parrega fest. Nachdem wir eine Stunde in der Sonne gedröselt hatten, fuhren wir weiter und legten in Bolsward an.

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Wir bunkerten Lebensmittel und bummelten durch den sehenswerten Ort. Auffallend war hier die Auswahl an multikulturellen Restaurants. ...und sehr viel “Parkplätze” für Schiffe gab es nicht, es geht in Bolsward recht eng zu.

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Uns wurde vor dem Ablegen in Bolsward klar, das wir nur noch drei Urlaubstage übrig hatten: zwei Volle und den Rückfahrtag. Wir wollten nochmal nach Joure in den Hafen und wollten nochmal in die Marrekrite. Also fuhren wir von Bolsward zurück Richtung Joure. Am Johan-Frisokanaal wurde gerade ein neues Aquädukt gebaut. Man musste zwischen den Berufsschiffern auf Kommando des Brückenwärters die Baustelle in einer S-Kurve passieren, was unsere volle Konzentration erforderte. Nachdem dort ein wenig Adrenalin im Spiel war, parkten wir sicher in Joure ein und freuten uns über den sonnigen Abend.

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Herrliches heißes Sommerwetter, wir wollten den letzten Tag in der Marrekrite verbringen. Nachdem Roger in Joure frische Brötchen zum Frühstück geholt hatte, beschlossen wir, Richtung Pikmeer über den Noorder Oudeweg zu fahren und unseren letzten Abend in diesem Urlaub in der Natur zu genießen. Wir landeten in der Sijtebuurster Ee, östlich von Grou, wo wir einen Marrekrite-Steiger für nur ein Schiff fanden. Wir staunten sehr, als sich dort, wild kreuzend, mehr und mehr Segelschiffe versammelten und ihr Spiel im Wind trieben. Andächtig in der Plicht der Aaltje sitzend, genossen wir dieses von Seglern geschriebene Gedicht im Wasser und waren uns darüber im Klaren, daß dies ein Abschluß unseres zweiwöchigen Törns war, auf den nichts mehr drauf paßt.

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Nach diesen Eindrücken und nach zwei herrlichen Wochen auf dem Wasser sollte man eigentlich sehr traurig sein, dass die Zeit vorüber ist. Aber wir hatten noch die grosse Vorfreude auf einen Herbsttörn im Oktober 2007 mit Eike und Sina auf der Elisabeth, einer 12,50m OK.

Bis dahin!

 

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